Montag, 6. April 2015

Was wissen Sie eigentlich wirklich über Milch und deren „Erzeugung“ ?


Fast alles, was uns durch die heile Werbewelt über Milch und deren Erzeugung vorgegaukelt wird , ist fernab von jeder Realität oder zumindest umstritten

Märchen Nummer 1

Die Milch, die wir trinken ist lediglich der Überschuss, den das säugende Kälbchen nicht braucht.

In der Nutztierhaltung (das gilt auch für Biohaltung) bekommen Tiermütter kaum jemals die Chance, ihren Nachwuchs zu umsorgen, worunter sowohl die Mütter als auch ihre Kinder leiden.
Kühe sind äusserst friedliche und soziale Tiere. Wenn man sie lässt, umsorgen sie ihren Nachwuchs fürsorglich über den Zeitraum von etwa drei Jahren und entwickeln lebenslange Freundschaften und Bindungen untereinander. Sie produzieren Milch ausschließlich aus demselben Grund, wie der Mensch : als Nahrung für ihre Babys.

Doch Kälber in modernen Milchbetrieben werden ihren Müttern meist schon wenige Stunden nach der Geburt brutal entrissen. Es gehört wenig Phantasie dazu sich auszumalen, wie sehr sie sich nach ihren Müttern sehnen, und wie sehr die Mütter unter der unnatürlichen Trennung leiden.

Ihr Klagen und Jammern schallt unüberhörbar aus jeder Mastanlage für Kälber.



Anschließend werden die Kälber isoliert und mit industriellem Milchersatz gefüttert, damit die Milch ihrer Mütter zum Verzehr für den Menschen verkauft werden kann.
 
Während die weiblichen Kälbchen geschlachtet oder für die Milchproduktion herangezüchtet werden, werden ihre Brüder ab der 8. Lebenswoche in Ställen bzw. Buchten aufgezogen. Wenn sie “Glück”  haben  …aber das ist eine andere,  Geschichte.

Einem zwei bis acht Wochen alten Tier stehen hier gerade einmal ca 1,5 m² zur Verfügung. Oft werden die Kälbchen bei dieser Aufzuchtform sogar eine gewisse Zeit angekettet, obwohl das Anbinden und Festlegen grundsätzlich nur mit Übergangsfristen erlaubt ist.


 

Ab der achten Lebenswoche 
werden die kleinen Kälbchen 
meist in „Einzelhaltung“ in kleinen, 
dunklen Mastboxen, 
sogenannten Kälberiglus aufgezogen.







Im Jargon der Milchindustrie wird erklärt : „So haben sie viel frische Luft. Das stärkt ihre Abwehrkräfte und fördert ihre Entwicklung“
Eine sehr zynische Definition von Isolationshaltung auf engstem Raum. Als Futtermittel erhalten die Kälber, der Leser ahnt es bereits, meist nicht Milch sondern industriellen Milchersatz, mit dem sie täglich mindestens 1 kg an Gewicht zulegen. Kälber dürfen auch wieder mit toten und zermahlenen Fischen gefüttert werden, was nach dem Ausbruch von BSE lange Zeit untersagt war.

Diese Aufzuchtbedingungen erinnern nur wenig an die idyllischen Bilder auf der Milchpackung und sind Standard für die Erzeugung von handelsüblicher, „normaler Milch“ ohne Bio Zertifikat. (Bild “Kälberiglu”)
Etwa sechs Wochen nach der Geburt wird die Kuh erneut zwangsbefruchtet (künstlich natürlich , oder dachten Sie tatsächlich ….? Nein !)
Während die Kuh also noch Milch liefert, für das Kalb, das man ihr nahm, ist sie bereits erneut trächtig und die Milchproduktion wird so fast durchgängig in Gang gehalten.

(Quelle und mehr Info http://www.peta.de/milchinfo )


Märchen Nummer 2

Milchkühe verbringen ihr Leben bei bester Gesundheit auf saftig grünen Weiden

Eine Kuh gibt nicht von Natur aus durchgehend Milch. Kuhmilch ist Muttermilch und eine Kuh liefert nur Milch, wenn sie Nachwuchs hatte.

Das bedeutet für eine Milchkuh oder im Fachjargon „Milch Produktionseinheit“, dass sie nach künstlicher Zwangsbesamung mit etwa zwei Jahren ihr erstes Kalb zur Welt bringt und ihre leidvolle Arbeit beginnt.
Nach der 4. Laktationsphase nimmt die Milchleistung stetig ab. Die Kuh ist von der hohen Belastung ausgezehrt. und spätestens im Alter von 5-6 Jahren, Milchkühe in „Anbindehaltung“ bereits oft nach drei Jahren, wird sie für den Bauern unrentabel. Das Todesurteil für die geschundene, ausgelaugte Kuh, die eine natürliche Lebenserwartung von ca. 20 Jahren hätte.


  • Kühe, oder „ Milch Produktionseinheiten“ der Neuzeit, sind durch Zucht künstlich auf Hochleistung getrimmt.
  • Riesige Euter, prall und schmerzhaft überdehnt, neigen zu Entzündungen, die mit Antibiotika bekämpft werden müssen.
  • Durch mangelhafte Bewegung leiden Gelenke und Knochen, durch die fehlende Möglichkeit zu sozialen Kontakten mit Herdengenossen sind viele Tiere verhaltensgestört und zeigen Anomalien.
  • Hinzu kommt der enorme Leistungsdruck, unter dem moderne Milchkühe stehen.
  • Für jeden Liter Milch muss eine Kuh bis zu 500 Liter Blut durch ihr Euter pumpen, bei einer Milchleistung von bis zu 10.000 Liter Milch/Jahr eine enorme Leistung.
  • Fehlt der Kuh aber die nötige, artgerechte Energiezufuhr und das artgemäße Leben im Freien, wird sie diese Energie dem eigenen Körper entziehen.
  • Bei den meisten Rinderrassen tragen auch die weiblichen Rinder Hörner.
  • Diese werden jedoch den Kälbchen bereits in der 6. Woche entfernt, „um die von den Hörnern ausgehende Verletzungsgefahr für Mensch und Tier auszuschließen“. Bei der „Enthornung“ handelt es sich um einen schmerzhaften Eingriff, den die Halter selbst ausführen dürfen. Die Hornanlage am Kopf wird mit einem Brennstab zerstört. Routinemäßig wird dabei weder ein Schmerzmittel noch eine Betäubung eingesetzt.

Obwohl in der Werbung für Käse, Milch und Joghurt Kühe gerne auf grünen, satten Weiden platziert werden, ist diese Art der Haltung oftmals nur Wunschdenken des Verbrauchers. Nur noch 40 % der Milchkühe in Deutschland sehen jemals eine Weide, die restlichen Tiere, 60 % aller Milchkühe, werden in Ihrem Leben den Stall nie verlassen.

Die dauerhafte Anbindehaltung von Rindern und Milchkühen ist zwar auf dem besten Wege, verboten zu werden, voraussichtlich wird sie jedoch noch bis mindestens 2020 mit Einschränkungen erlaubt sein, obwohl hier eine Kuh vergleichsmäßig meist nicht mehr Platz hat, als ein Huhn in der Legebatterie.
In der Regel ist nur ein kleiner Schritt vor und ein kleiner Schritt zurück möglich. Umdrehen ? Fehlanzeige.! Nein, sie kann sich nicht einmal umdrehen. Ihr ganzes Leben lang. Gruselige Vorstellung , oder ? 


Einleuchtend, dass sich mit dem Bild der friedlich grasenden Kuh in freier Natur besser werben lässt, als mit traurigen Bildern aus dem Elend der Massentierhaltungsställe.





Quelle und Zusatzinformationen http://www.tierschutzbuero.de/die-milch-machts/


Märchen Nummer 3

Milch ist uneingeschränkt gesund und ein notweniger Baustein ausgewogener Ernährung

Milch soll vor Osteoporose schützen und gesund für die Knochen sein. Doch Milch ist bereits seit Jahren ein umstrittenes Lebensmittel. Mittlerweile mehren sich die wissenschaftlichen Beweise für die Schädlichkeit der Kuhmilch – zumindest wenn diese in der aktuell verfügbaren Qualität und der heute empfohlenen Menge verzehrt wird. Die Erkenntnis, dass der Verzicht auf Milch bei Akne, Neurodermitis, bei entzündlichen Hauterkrankungen, ja bei allen Erkrankungen des Entzündlichen Formenkreises von Vorteil ist, hat sich mittlerweile in der Medizin weitestgehend durchgesetzt.

Anders sieht es bei dem Thema Osteoporose aus. Weiterhin wird Milch als Allheilmittel gegen Knochenabbau angepriesen. Doch neuere Studien zweifeln diesen Effekt an. Schon im April 2009 veröffentlichte das Fachjournal Osteoporosis International eine Studie, die zeigte, dass die Knochendichte der vegan lebenden Studienteilnehmerinnen (Frauen im Klimakterium) absolut identisch war mit der Knochendichte der “normal” essenden Frauen . Derselben Meinung ist eine Studie von Diane Feskanich /Harvard University 2013.  “Die Beobachtung der fast 100.000 Teilnehmer ergab, dass ein hoher Milchkonsum bei männlichen Heranwachsenden das Risiko für spätere Knochenbrüche sogar erhöhen könnte.” Das aber ist nicht der einzige Nachteil der Milch.

Milchverzehr erhöht vermutlich die Gefahr, bereits im Kindesalter an Diabetes Typ 1 zu erkranken. Da sozusagen das Head Office des Immunsystems im Darm lokalisiert ist, spielt die Darmgesundheit bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen eine wichtige Rolle. Die Proteine der Milch – vor allem das sog. A1 Beta-Casein – scheinen das Darmmilieu negativ zu beeinflussen und begünstigen damit Irritationen des Immunsystems – wie eben auch Diabetes Typ 1. Zu kontrovers und gegensätzlich sind die aktuellen Studien und wissenschaftlichen Meinungen pro und kontra Milchverzehr und die gesundheitlichen Folgen daraus, um hier eine allgemein gültige, seriöse Empfehlung aussprechen zu wollen. Am Besten Sie lesen selbst nach und bilden sich eine eigene Meinung.


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