Samstag, 11. April 2015

Schweinezuchtanlagen...



"Es ist so bestürzend, diese unzähligen werdenden Schweinemütter zu sehen, wie sie schreien, umgeben von Metall und Beton. Sie beißen in die Gitterstäbe und schütteln ihre Köpfe hin und her, voller Frustration und Angst. Es ist, als wäre man in einem Irrenhaus, das man aus Horrorfilmen kennt, aber es ist die Realität."

Auszug aus dem Tagebuch des Ermittlers von Animal Equality, der einen Monat lang undercover in einer Schweinezuchtanlage arbeitete

Video der Recherche: https://www.youtube.com/watch?v=TUxg93ghBVA (Achtung: extrem brutale Szenen von Gewalt an Tieren)





Das „Hausschwein“  - Sus scrofa domestica

Kaum ein anderes Tier, das sich der Mensch zu seinem Nutzen hält, verfügt über ein derart ausgeprägtes Sozialleben: Schweine gelten als sehr neugierig, sie lernen ausgesprochen schnell, sind verspielt, sensibel und gehen enge Beziehungen ein.

Vor allem die Weibchen leben in intensiven Mutter-Tochter-Gemeinschaften.
Sie bringen ihre Jungen – im Schnitt zwischen 6 bis 12 Ferkel – nach exakt 3 Monaten, 3 Wochen und 3 Tagen zur Welt.
Jedes der Ferkel sucht sich eine Zitze der Mutter aus und nimmt danach nie wieder eine andere. Nach drei Monaten sind die jungen Tiere entwöhnt.

Um die Reproduktionsrate der Muttertiere zu erhöhen, werden sie ihren Müttern aber häufig schon nach 18 Tagen weggenommen. Zuvor schleift man ihnen die Zähne ab, weil sie damit offenbar ihre Wurfgeschwister verletzen können. Und da die KonsumentInnen den Ebergeruch im Fleisch nicht mögen, werden die kleinen Ferkel ohne Betäubung, in den ersten 14 Tagen kastriert.

Nach einigen Wochen Aufzucht gelangen die Mastschweine (Tiere ab 25 Kilogramm) in die Mast, wo sie in enge Buchten eingesperrt werden und nach nur drei Monaten ihr Schlachtgewicht von 110 Kilogramm erreichen. Viele dieser Tiere leben in dunklen Ställen auf Beton oder Halbspaltenböden, auf Einstreu wird nicht selten verzichtet.

Regungsloses Leben und Gebären: Muttersau in einem Kastenstand einer “Abferkelbucht”
Auch im Falle der Muttertiere ist die herkömmliche Schweinehaltung darauf angelegt, sämtliche Bedürfnisse dieser feinfühligen und sozialen Tiere zu unterdrücken. Üblicherweise werden sie in einem so genannten Kastenstand in einer meist strohlosen “Abferkelbucht” gehalten, wo sie keine Bewegungsmöglichkeit haben, sondern sich bloss hinlegen und aufstehen können.
Unter diesen Bedingungen kann das Muttertier keinerlei Nestaktivität entwickeln. Auch wird dadurch der wechselseitige Kontakt zwischen der Sau und ihren Ferkeln erschwert oder sogar ganz unterbunden. Heutzutage leben Muttertiere im Schnitt drei Jahre. Während dieser Zeit werden sie fünfmal künstlich besamt.

Sie müssen sich über 100 Kilogramm anfressen in über 100 Tagen, dann gehts ab in den Schlachthof und Ende aus. Das Leben unserer Schweine hat haargenau einen Sinn: ganz viel Fleisch in ganz wenig Zeit.




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