Freitag, 1. Juli 2016

"Es wäre wirklich so einfach gewesen"



 https://www.facebook.com/groteskeWeltanschauung/posts/1154123107971775
1.7.2016

"Die Regierung hat gestern einen Klimaschutzplan vorgelegt. 

Unter anderem heißt es darin, dass die deutsche Bevölkerung bis 2050 ihren Fleischkonsum halbieren soll. Das ist wieder so eine selten dämliche Farce, bei der ich gar nicht weiß, über was ich mich dabei mehr aufregen soll.

Zuerst springt da natürlich die Tatsache ins Auge, dass die Regierung in der Übersetzung kaum etwas an den Opferzahlen ändern will. Experten gehen davon aus, dass die menschliche Bevölkerung bis zum Jahr 2050 um fast 3 Milliarden auf knapp 10 Milliarden Menschen anwachsen wird. Sicher sind die Deutschen nicht die Weltmeister in Sachen Bettgymnastik, aber der eine oder andere Germane wird wohl bei der Bürgerexplosion auch herausspringen. 
Zusätzlich ist zu hoffen, dass wir uns bis zum Jahr 2050 von unserer schweren braunen Darmgrippe, die momentan grassiert, erholt haben, und deshalb hier eine multikulturelle Gesellschaft entstanden ist, deren Wachstum zu einem großen Teil auf eingebürgerten Mitmenschen basiert. 

Was genau bringt es also, den jetzigen Pro-Kopf-Verbrauch halbieren zu wollen, wenn sich die Bevölkerung bis zum Stichtag mal kurz verdoppelt? Setzt man wirklich tiefenentspannt auf die Dämlichkeit der Bevölkerung, wenn man dieses faktische Nullsummenspiel als großartige Hammer-Massnahme verkaufen will?

Wer kommt überhaupt immer auf diese Zeitfenster? Definitiv nur Politiker, die es selber als Glücksfall einordnen würden, wenn sie persönlich überhaupt noch das Jahr 2030 erleben. Das ist echt so unfassbar. Uns geht gerade komplett der Arsch auf Grundeis, die Pole schmelzen, Mitteleuropa erlebt ganz aktuell völlig neue Wetterkatastrophen, weltweit werden immer mehr Landstriche unbewohnbar, die Meere sind nahezu komplett umgekippt, Riffe, Regenwälder, ganze Flußdeltas und andere Erdlungen sterben so schnell ab, dass man dabei zuschauen kann, und die Politiker erlassen Pläne, die in 34 Jahren mit ganz viel Glück minimal etwas an der Lage ändern könnten. Das ist so ein Verbrechen an alle Nachfolgegenerationen, mir fallen nicht mal adäquate Strafen für die mumifizierten Halunken ein.

Aber am meisten regt mich wahrscheinlich doch auf, wie das Ganze wieder verkauft wird. Nämlich als unglaublicher Einschnitt in das Leben der Verbraucher. Obwohl eine vegane Gesellschaft ohne jedes Aufmucken der Bevölkerung innerhalb einer Amtsperiode kinderleicht zu stemmen wäre. 

Man müsste hinter den Kulissen Subventionen wechseln, indem man Milchbauern keinen Cent Unterstützung zukommen lässt, dafür aber echte Landwirtschaft fördert. Das alleine würde schon für einen Preissturz und anschließend garantierter Kundenneuorientierung sorgen. 

Dann könnte man die Mehrwertsteuer anpassen, indem man klimaschädliche Produkte mit 19 % besteuert, klimafreundliche mit 7 %. Ironischerweise ist das momentan ja genau andersrum. 


Man könnte die Studien, die es bereits massenweise gibt, in die Bevölkerung tragen und so den Menschen vermitteln, dass eine vegane Ernährung mit den gleichen Risiken wie eine omnivore verbunden ist, und der ganze Stunt für jedermann durchführbar ist, solange man sich informiert. 


Man könnte die tägliche Tiermordpropaganda aus der Werbeindustrie verschwinden lassen und durch Alternativen ersetzen, für die niemand leiden muss. 


Wenn man einfach den aktuellen Tenor der Ablehnung gegenüber der veganen Idee fallen lassen, sich nicht mehr an Lobbyinteressen orientieren, und so eine völlig neue, komplett aufgeklärte Grundhaltung ohne diffuse Räuberpistolen in der Bevölkerung verankern würde, dann würde sich alles ändern. Mehrheiten würden sich drehen. Und niemand würde auch nur auf die Idee kommen, dass Fleischverzicht etwas mit Einbußen zu tun hat.

 "Es wäre wirklich so einfach gewesen", echt schade, dass dieser Spruch sich in der Realität nur gut auf dem Grabstein der Menschheit machen wird."

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