Sonntag, 31. Juli 2016

Es kommt ein schönes Wochenende, nicht wahr?



Es kommt ein schönes Wochenende, nicht wahr? 

Mal vom Alltag abschalten, schön im Garten sitzen und den Grill anwerfen. 
Glückliche Stunden verleben, Spaß haben, Lachen und Essen.
Roster, Grillwürste, Steak….

Nicht irgendwas essen. Sondern das, was seit Jahrhunderten gegessen wird.
Das will sich ja auch keiner vermiesen lassen.

Es muss schon Tier sein. Unbedingt.

Nur nicht einreden lassen, dass das schöne Schmausen irgendwas mit Tierquälerei zu tun hat. Das wird doch von Veganern immer nur übertrieben. 
Falls da was dran ist, dann muss es genügen, dass nur ein bisschen Tier auf dem Grill war und ansonsten Gemüse. Es will ja selten jemand das ganze getötete Tier, nur etwas Schenkel und Muskelmasse im Darm. 

Vegane Würstchen sind nicht so überzeugend.Sind irgendwie anders.
Das Tier, das mal gelebt hat, ist überzeugender.Es hatte ja sein Leben. War sicher schön.

Schließlich tropft ja das Fett und das geronnene Blut heraus, da war Leben drin, das muss schon sein, so Samstagabend am Grill. Sonst macht das ganze doch nicht so recht Spaß.

Gewissen?
Kann man ausschalten. 
Das hat 20, 30, 40 oder 50 Jahre prima funktioniert. 

Da kommt’s nun nicht mehr darauf an. 

Überhaupt. Menschen die Fleisch essen sind keine Tierquäler. Sie lieben Hunde und Katzen und Häschen, man kann halt nicht für alle was tun. Da gleicht sich das wieder aus.

Das ist Mensch sein.
Keine Entscheidungen.
Man muss auch nicht Position beziehen.
So in der Mitte reicht auch.
Ein bisschen Gewissen.
Ein bisschen Tierschutz.
Ein bisschen Mitgefühl.

Der Nachbar hält es auch nicht anders.
Was soll der denn denken, wenn es nicht mehr nach toten Schweinekindern reichen würde?
Das ist zu anstrengend.

Es ist doch Wochenende, nicht wahr… 

... und irgendwo, nicht weit von Dir, schwingt ein Schlachter das Messer. 

Er und weitere seiner Kollegen, werden Tierkindern das Leben nehmen. 
Messer zerschneiden Schreie und Blut fließt in Strömen.
Knietief stehen die Schlachter und Metzger darin und entfremden den letzten Rest, der noch bezeugen könnte, dass dieses Lebewesen ein Jemand war. 

Jemand der leben wollte, aber nicht gelebt hat. 
Nur existiert. 
Als Nummer. 
Ein paar Wochen oder Monate. 

Nun rinnt sein Blut am Boden. Noch warm. Seine Schreie sind verstummt. Es ist getötet worden.
Aber es ist nicht still. Die Schreie sind weiter zu hören. Dort in den Hallen des Grauens. 
Am Fließband.



Es ist Wochenende nicht wahr, da denkt man nicht dran. 
Mal vom Alltag abschalten, schön im Garten sitzen und den Grill anwerfen. Glückliche Stunden verleben, Spaß haben, Lachen und Essen.
Roster, Grillwürste, Steak….



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