Mittwoch, 27. Mai 2015

Die Zukunft...?



"Mama, wie war denn das damals?
Es gab doch mal so eine Zeit, wo einige Menschen alle Tiere befreien wollten?"

Mein liebes Kind, das ist schon eine Weile her…
Damals haben Menschen sich intensiv damit beschäftigt, wieso es Tiere gibt, die geliebt und gestreichelt werden, und Tiere die gezwungen werden zu gebären, ihrer Kinder beraubt, gequält und getötet werden. Es waren einst viele Menschen die kämpften und protestierten und sich für die Tiere einsetzten und sie befreien wollten. Es wurden viele Bilder aus der schlimmen Realität der Tiere gezeigt und aufgeklärt.

Aber dann kamen noch andere Menschen mit anderen Gedanken hinzu. Sie meinten, wenn man die Tiere besser behandeln würde, dann könnte man doch einfach tolerieren, dass die einen Tiere essen und die anderen dies eben nicht tun. Und die Bauern und Industriellen der Tierfabriken schrieen alle „Ja, Ja, so machen wir das, wir stellen ein paar Meter vegane Würstchen mehr her, führen ein paar Verbesserungen beim gefangen halten und beim Töten der Tiere ein und dann sind alle glücklich.“

Und weil die Bauern, die Industriellen und der Staat geschickt dabei vorgingen, dachten immer mehr Menschen, dass es sich nicht lohnen würde, für die Freiheit der Tiere zu kämpfen.
Und sie fingen an zu feiern, dass es überall Pflanzenmilch gibt und noch mehr veganen Brotbelag und das alles so wunderbar praktisch geworden ist.
Und immer  mehr Menschen sprachen von Toleranz gegenüber Andersessenden und für sich für mehr Reformen in der Tiermast und in den Schlachthöfen aus.

Und so wurden es immer weniger Menschen, die noch daran glaubten, dass man die Tiere aus diesen Gefängnissen befreien könnte. Ihre Proteste und Rufe verhallten….und es gab immer neue und schönere Bilder von glücklichen Tieren in Ställen und auf Weiden. Immer mehr  Menschen glaubten, dass das auch gar nicht anders gehen könnte, weil es eben doch nur „Nutztiere“ sind, und man Menschen die sie essen wollen, sowieso nicht daran hindern könnte.

"Aber Mama, sie hätten doch einfach weiter aufklären und zeigen sollen, dass die Tiere nicht glücklich sind und nicht sterben wollen?"

Liebes Kind, die Menschen waren damals zu schwach dazu.
Sie glaubten, dass sie das ihren Freunden und Familienmitgliedern nicht antun könnten, all die schlimmen Bilder und all das Wissen über die Empfindungsfähigkeit der Tiere. Sie hatten große Angst, dass sie von ihren Freunden und Verwandten dafür nicht akzeptiert werden und dass sie von ihnen verlacht oder ausgeschlossen werden.

Sie hatten auch ganz große Furcht davor, dass die Menschen um sie herum, das nicht hören und nicht sehen wollen, und sie dachten immer darüber nach, ob ihnen ein konsequenter Protest und Boykott das eigene Leben nicht doch zu schwer machen könnte.

Also entschieden sie sich dafür, lieber vorsichtig und ganz langsam hier und da mal ein wenig der Gräueltaten anzusprechen, und darauf zu hoffen, dass eines Tages andere Menschen mehr Mut haben würden.

"Aber Mama, es gibt immer noch Schlachthöfe…"

Ja, mein Kind, es sind keine anderen Menschen gekommen.


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