Sonntag, 22. Februar 2015

1994 - Meine Entscheidung


Ich habe mich entschieden, gegen das normative gesellschaftliche Bewusstsein, in dem Tiere nichts zählen, außer als Ware und Produkt, Produzenten und Objekte für Verwertungsanlagen.

Dabei erfühlte ich in meiner Kinderzeit, rein gar nichts anderes als die meisten kleinen Kinder auf diesem Planeten.
Ich besuchte oft den Hof meines Opas, und streichelte das Fell der Tiere. Es war weich, schön, und Tiere beschnupperten meine Hand.  

Unbemerkt formte die Gesellschaft das kleine Kind, und es aß das Fleisch des Tieres, ohne irgendetwas darüber zu wissen.

Als ich eines Tages erfuhr, und sah, welches Tier hinter dem Großmütterlichen Sonntagsbraten steckte, erhob ich ersten Einspruch. Ich sah, dass dieses tote Lebewesen auf meinem Schoß, bereit zum Rupfen noch ganz warm, vor ein paar Minuten noch auf dem Hof herumgelaufen ist. Es hatte keinen Kopf mehr, ich fühlte noch seine Lebenswärme….ich war entsetzt ob der Grausamkeit, die stattgefunden haben muss, gerade eben, vorhin erst….
Ich spüre noch heute die Revolte in mir, die mich als 5 jähriges Kind dazu veranlasste, laut zu protestieren, mich gegen diese Normalität zu stellen und mich zu verweigern.
Und hatte Glück. Niemand zwang mich dieses Tier zu essen.

1974
Von da an, sahen meine Augen anders, ich sah hin. Immer wieder entdeckte ich seltsame Dinge und fragte nach.

„Opa, wieso sind die Küken unter der Wärmelampe? Haben sie keine Mama?“
„ Kommen die Hasen nie aus dem Stall?“
„ Wo sind die Gänse hin? Beim letzten Mal waren doch noch so viele da?“

Ich sortierte die Mahlzeiten aus. Es überdauerte viele Jahre meiner Kindheit, in denen ich immer wieder aufgriff, was hinter den Mauern und Ställen geschieht. "Nein, keinen Schweinebraten, nein keine Häschen, keine „Zunge“, ich esse die Suppe nur ohne das Fleisch..."
 
Irgendwann, 1985 lebte ich bewusst und mit einer für mich eindeutigen Erklärung vegetarisch. Bis 1994.

Ein einziger einschneidender Berichte machte es am Tag X meines Lebens, nicht mehr möglich, Dinge zu konsumieren, die von und durch Tiere gewonnen wurden. Was ich an einem Abend in diesem Jahre sah, konnte ich nicht mehr überlagern, nicht verdrängen und nicht ausklammern. 

Ich musste aussteigen. 

Jetzt und sofort.

Austeigen aus diesem Kreislauf, dem ich angehöre, wenn ich „Produkte“ verzehre, die es erforderlich machen, dass Tiere gefangengehalten und entrechtet, gequält und am Leben gehindert, und sterben müssen.

Vegan since 1994 –  forever.






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