Mittwoch, 21. September 2016

„Ich habe keine Zeit für Veganismus“ ?




Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben,
sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
*Seneca*


Mit dem Bild „Die zerrinnende Zeit“ hat der surrealistische Maler Salvador Dali 1931 ein Gemälde gemalt, das sein bekanntestes werden sollte.



Alle Menschen verfügen über gleich viel Zeit. 24 Stunden/ Tag. Darin hat jeder Mensch seine Prioritäten verteilt.

Und wir haben sehr viel mehr Zeit als alle Generationen vor uns.

Wir müssen keine Wäsche im Fluss waschen, wir haben dafür Maschinen.
Wir kaufen Nahrungsmittel und Wasser um die Ecke ein und müssen nicht Wassereimer und Mehlsäcke schleppen.
Wir verfügen über Autos, Fahrräder und Nahverkehrsmittel und sparen dafür Zeit.
Wir sind vernetzt und verlinkt, wir können effizient Absprachen treffen und effektiv organisieren.
Wir besitzen Computer, Smartphones und benutzen apps. Apps die uns  in Sekunden sagen können, wo es welche Produkte zu kaufen gibt und welche Inhaltsstoffe sich darin verbergen.
Wir müssen nicht suchen, wir tippen. Und bekommen Antworten. Wir schreiben keine Briefe mehr, wir verfügen in wenigen Augenblicken über alle erdenklichen Auskünfte.

Wir haben Zeit dadurch. Sehr viel mehr Zeit als uns bewusst ist.

Zeit ist kein knappes Gut. Zeit ist da. Genügend.

Wofür nutzen wir die Zeit?

Es ist die Frage nach den Prioritäten.
Was ist mir wichtig?
Wofür will ich mich einsetzen?
Wie sehr interessiere ich mich für etwas/jemanden?

Veganismus ist keine Frage einer unzureichenden Zeit, sondern die Frage danach, wie wichtig diejenigen sind, auf und durch dessen Elend Menschen Tag für Tag laufen.

Es braucht keine zusätzliche oder außerplanmäßige Zeit für Veganismus.
Keine Lehrstunden und keine Umstrukturierungen.
Weder braucht es ein neues Leben noch eine neue Zeitrechnung.
Es handelt sich lediglich um die bereits vorhandene Zeit, die für vegane Lebensweise genutzt werden kann. 
Es braucht keinen neuen Computer, keine neuen Bücher, kein neues Wissen. Es ist alles vorhanden. Abrufbar und direkt vor unseren Augen.

Wir sind mitten im Leben.
Wir haben dieses Leben und die Zeit in unserer eigenen Hand.

Wir handeln den ganzen Tag und treffen Entscheidungen. Am Pc, an Maschinen, in Gesprächen, beruflich und familiär. In Behörden und Ämtern. Im Supermarkt und in Geschäften.
Wir tun, was wir immer tun. Wir handeln und entscheiden.
Dafür haben wir unsere eigenen und gesellschaftliche Leitgedanken, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Wir verschwenden keine Zeit, während wir wie immer alltäglich handeln.

Für Veganismus brauchen wir keine Kataloge voller neuer Entscheidungsmotivationen und keine zusätzliche Zeit, sondern nur eine einzige Priorität:

Das Leben anderer nicht weniger wertvoll zu erachten als das eigene.

Dafür braucht es keine Zeit.

Nur einen Entschluss.

Zeit, die wir nicht nutzen, verrinnt. 

Unwiederbringlich.





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