„Sinkende Preise führen zu illegaler Tötung von
Bullenkälbern“
Bild: pogobuschel / pixelio.de
„Ähnlich wie männliche Eintagsküken, die geschreddert oder
vergast werden, sind auch Bullenkälber von Milchkühen kaum mehr rentabel
aufzuziehen und werden oft getötet obwohl das nach dem Tierschutzgesetz
strafbar ist:
Grund ist nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der
Spiegel" der Preis für Bullenkälber, der vergangenes Jahr auf unter 50
Euro pro Kalb gesunken war.
Tierschützer und Schlachter berichteten dem Magazin, dass
Bullenkälber oftmals gleich nach der Geburt getötet werden oder wegen
Vernachlässigung krank werden und sterben, weil sich die Bauern die
zusätzlichen Kosten für die Aufzucht nicht leisten können. Durch den Wegfall der
Milchquote zum 1. April 2015 ist der Milchpreis unter 30 Cent pro Liter
gefallen.
"Die Schwächlichen werden selektiert, manchmal noch
lebendig auf den Misthaufen geschmissen oder sogar in Gruben verscharrt",
sagte Melanie Vogelei von der Tierschutzorganisation White Paw. Besonders in
großen Betrieben mit Hunderten von Tieren sei der direkte Bezug zu den Rindern
verloren gegangen.
Albert Sundrum, Professor für Tiergesundheit an der
Universität Kassel, sagte dem Magazin: "Viele Landwirte sehen sich nur
bedingt in der Lage, Geld für die Gesunderhaltung in die teilweise
unverkäuflichen Kälber zu stecken, weil sie selbst am Existenzminimum wirtschaften.
Sie sind Opfer eines Systems, in dem der Wirtschaftlichkeit Vorrang vor der
Tiergesundheit eingeräumt wird."
Diese Meldung
bedarf einer Nachbearbeitung.
Wer jetzt glaubt, dass „Milchbauern“ in der
Biolandwirtschaft sich voller Liebe ihren Kälbern und deren Gesundheit bemühen
würden, der irrt.
Bullenkälbchen werden immer getötet. In jeden Falle und in jedem,
wie auch immer geartetem Betrieb.
Sie überleben höchstens ein paar Monate in der Mast. Im
Stall, ohne Weide, ohne Mutter. Und sie werden getötet, bevor sie erwachsen
werden konnten. Das ist für die Bullenkälbchen kein Gewinn an Lebenszeit oder
Lebensfreude, denn dergleichen findet in einem Maststall niemals statt.
Immer wenn es darum geht einem Muttertier die Muttermilch zu
stehlen, wird ihm auch ihr Kind, aus einer erzwungenen Schwangerschaft,
gestohlen. Wenige Stunden, oder ein paar Tage nach der Geburt entrissen, in Boxen gesperrt
und mit Ersatznahrung gefüttert. Sowohl für die Mutter als auch für ihren
Nachwuchs bedeutet die Trennung eine erhebliche psychische Belastung. Statt
unter dem Schutz von Mutter und Herde wachsen die Kälber bis zum Alter von acht
Wochen in Einzelhaltung, in kleinen Kunststoffboxen oder sogenannten
Kälberiglus auf. Inklusive schwerer Verhaltensstörungen durch diese Einzelhaft,
dass ihnen ein paar Monate in extremer Mast zusätzliches Leid und Schmerzen
bereiten wird.
Es gibt keinen emotionalen
oder empathischen „Bezug“ des Bauern zu Kälbern. In keinem Betrieb, der auch
noch so freundlich seine Tiere bewirbt und argumentiert. Es existiert nur ein
Bezug zum Gewinn an den Kälbern.
Der Wert des Lebens der Tiere, bemisst sich nur nach der ökonomischen Verwertbarkeit ihrer Körper. Die Existenz dieser Lebewesen ergibt sich rein aus einer Funktion und Zweck für den Menschen.
Ihr persönliches Recht auf Leben und Unversehrtheit, ihre
Bedürfnisse nach sozialen Bindungen und eigenständigen Mutter-Kind-Beziehungen,
ohne Willkür und Gewalt der Menschen, werden ignoriert.
Züchtung, Manipulation,
Kontrolle und Nutzung und die Missachtung ihrer Bedürfnisse und Interessen sind der einzige Bezug des Menschen
zum Tier.
Es gibt keine ihrer Art „gerecht“ werdende Gefangenschaft und keine „artgerechte“ Tötung.
Es ist immer Unrecht.
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