"Es ist so bestürzend, diese unzähligen werdenden
Schweinemütter zu sehen, wie sie schreien, umgeben von Metall und Beton. Sie
beißen in die Gitterstäbe und schütteln ihre Köpfe
hin und her, voller Frustration und Angst. Es ist, als wäre man in einem Irrenhaus,
das man aus Horrorfilmen kennt, aber es ist die Realität."
Video der Recherche: https://www.youtube.com/watch?v=TUxg93ghBVA
(Achtung: extrem brutale Szenen von Gewalt an Tieren)
Das „Hausschwein“ - Sus
scrofa domestica
Kaum ein anderes Tier, das sich der Mensch zu seinem Nutzen
hält, verfügt über ein derart ausgeprägtes Sozialleben: Schweine gelten als
sehr neugierig, sie lernen ausgesprochen schnell, sind verspielt, sensibel und
gehen enge Beziehungen ein.
Vor allem die Weibchen leben in intensiven
Mutter-Tochter-Gemeinschaften.
Sie bringen ihre Jungen – im Schnitt zwischen 6 bis 12
Ferkel – nach exakt 3 Monaten, 3 Wochen und 3 Tagen zur Welt.
Jedes der Ferkel sucht sich eine Zitze der Mutter aus und
nimmt danach nie wieder eine andere. Nach drei Monaten sind die jungen Tiere
entwöhnt.
Um die Reproduktionsrate der Muttertiere zu erhöhen, werden
sie ihren Müttern aber häufig schon nach 18 Tagen weggenommen. Zuvor schleift
man ihnen die Zähne ab, weil sie damit offenbar ihre Wurfgeschwister verletzen
können. Und da die KonsumentInnen den Ebergeruch im Fleisch nicht mögen, werden
die kleinen Ferkel ohne Betäubung, in den ersten 14 Tagen kastriert.
Nach einigen Wochen Aufzucht gelangen die Mastschweine
(Tiere ab 25 Kilogramm) in die Mast, wo sie in enge Buchten eingesperrt werden
und nach nur drei Monaten ihr Schlachtgewicht von 110 Kilogramm erreichen.
Viele dieser Tiere leben in dunklen Ställen auf Beton oder Halbspaltenböden,
auf Einstreu wird nicht selten verzichtet.
Regungsloses Leben und Gebären: Muttersau in einem
Kastenstand einer “Abferkelbucht”
Auch im Falle der Muttertiere ist die herkömmliche
Schweinehaltung darauf angelegt, sämtliche Bedürfnisse dieser feinfühligen und
sozialen Tiere zu unterdrücken. Üblicherweise werden sie in einem so genannten
Kastenstand in einer meist strohlosen “Abferkelbucht” gehalten, wo sie keine
Bewegungsmöglichkeit haben, sondern sich bloss hinlegen und aufstehen können.
Unter diesen Bedingungen kann das Muttertier keinerlei
Nestaktivität entwickeln. Auch wird dadurch der wechselseitige Kontakt zwischen
der Sau und ihren Ferkeln erschwert oder sogar ganz unterbunden. Heutzutage
leben Muttertiere im Schnitt drei Jahre. Während dieser Zeit werden sie fünfmal
künstlich besamt.
Sie müssen sich über 100 Kilogramm anfressen in über 100 Tagen, dann
gehts ab in den Schlachthof und Ende aus. Das Leben unserer Schweine hat
haargenau einen Sinn: ganz viel Fleisch in ganz wenig Zeit.
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