Sonntag, 22. November 2015

"Nachhaltigkeit" ala "Regionales Fleisch" und "Tierschutz"





„Im Jahr 2013 recherchierte PETA in einem Schlachthof in Baden Württemberg. Er wirbt mit dem Slogan „Fleisch aus der Region“ und schönen bunten Bildchen, die Kühe auf großen, grünen Weiden zeigen.

Jeder weiß natürlich, dass ein Ort, an dem im Akkord getötet wird niemals schön sein kann.

Doch es wird stets versucht, dem Verbraucher ein harmloses Bild zu vermitteln.

Viele Menschen rechtfertigen ihren Fleischkonsum damit, dass sie ja nur Bio-Fleisch essen, nur Fleisch vom Bauern nebenan, bei dem man weiß, dass es die Tiere zu Lebzeiten gut hatten.
Doch mal ehrlich – was interessiert es die Kuh, oder das Schwein, wenn es im Schlachthof steht und auf seinen Tod wartet. Sie denken sicher nicht „oh, ich werde jetzt getötet, ist aber nicht schlimm. Ich hatte ja ein schönes Leben“.
Mal ganz davon abgesehen, dass auch die Tiere vom Bauern nebenan selten ein schönes Leben hatten. Das redet man sich wohl eher ein, um sein Gewissen zu beruhigen.

Ich selbst war damals vor Ort an diesem Schlachthof. Ich bereitete mich schon geistig darauf vor, dass das was ich da sehen und hören würde wahrlich nicht angenehm sein wird. Doch es war noch viel, viel schlimmer…

Ein Schwein auf seiner letzten Reise…

Noch bevor ich irgendwas sehen konnte, hörte ich die Schweine schreien, roch Verwesung und Blut. Je näher wir dem Schlachthof kamen, desto übler wurde mir. Es ist schwer zu beschreiben, es war eine Mischung aus Angst, Wut, Ekel und Traurigkeit die mich überfiel.

Und wenn es mir schon so elend dabei ging, wie musste es den Tieren erst gehen…

Doch das schlimmste kam erst noch.

Wir platzierten uns ca. 20 m gegenüber des Schlachthofes, von wo aus wir direkt in das Fenster schauen konnten wo die betäubten Schweine den tödlichen Entblutungsstich bekamen.

Dann passierte etwas, womit wir zwar gerechnet haben, aber hofften, dass wir es nicht sehen würden. Direkt vor unseren Augen hing ein Schwein kopfüber am Schlachtband. Der Schlachter stach mit dem Messer in die Kehle und das Schwein fing an, sich aufzubäumen, mit den Füßen zu strampeln und zu schreien. Trotz Herzrasen und zitternden Händen versuchte ich weiterhin die Kamera so ruhig wie möglich zu halten.

Leider braucht es solch eine Tierquälerei auf Video, um zu beweisen was hier von statten geht. Das Schwein war nicht ausreichend betäubt und bekam seine eigene Schlachtung bei vollem Bewusstsein mit. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass die Tiere zusehen müssen, wenn ihre Artgenossen sterben.

Doch es blieb nicht bei diesem einen fehlbetäubten Schwein. Die nächsten Stunden sahen wir immer und immer wieder Tiere, die nicht oder nicht ausreichend betäubt waren. Es war ein Alptraum.

Inzwischen sind knapp 2 Jahre vergangen, seit ich an diesem grauenvollen Ort war. Doch ich werde niemals vergessen, was ich dort gesehen, gehört, gerochen und gefühlt habe.

Bis heute träume ich manchmal von diesem Ort und den verzweifelten Schreien der Schweine vor und während der Schlachtung…“


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