Der weißrussische Eierproduzent Servolux hat 25 Millionen
Euro bei der Europäischen Entwicklungsbank beantragt, um eine Käfigbatterie zu
bauen. Die deutsche Firma FIT Farm will offenbar die Ställe liefern, die in der
EU nicht erlaubt sind.
Falls die Europäische Entwicklungsbank den Kredit gewährt,
werden bald 378.000 Küken pro Jahr zusammengepfercht in Käfigen ohne Streu
sitzen - 47 Tage lang, bis zur Schlachtung.
Für solch eine Tierfabrik hat
Servolux den Kredit beantragt. Es droht noch mehr öffentliches Geld in die
Förderung von Massentierhaltung zu fließen!
Die Technik - in der EU nicht erlaubt - solle der deutsche
Hersteller „FIT Farm“ liefern, berichtet die Organisation Humane Society
International (HSI).
Ein Werbevideo gaukelt klinisch reine Hühnerhaltung vor, in
Wirklichkeit leiden die Tiere. Telefonisch bestreitet die Firma, dass ihre
Käfige den EU-Vorschriften nicht entsprächen und dass die Tiere litten.
HSI stellt in einem Bericht zahlreiche Fälle dar, bei denen
die Rechte der Tiere offenbar keine Rolle spielen.
So hat Deutschland den Bau von zwei Käfigbatterien in der
Ukraine mit Hermesbürgschaften von 26,4 Millionen Euro abgesichert. Besonders
pikant: Mit öffentlichem Geld sind somit Käfige finanziert worden, die in
Deutschland mittlerweile verboten sind. Dem Bericht zufolge darf die Firma
Avangard dennoch seit 2014 Eiprodukte auf dem EU-Markt verkaufen.
Mitgliedstaaten der EU setzen öffentliche Finanzmittel
dafür ein, die Errichtung riesiger tierschutzwidriger Anlagen zur Haltung von
Millionen Schweinen, Hühnern oder Enten außerhalb der EU zu unterstützen. Dies
geschieht auf zwei Wegen, die im Bericht beschrieben und mit Beispielen belegt
sind:
Internationale
Finanzinstitutionen (IFIs), bei denen die EU-Staaten Mitglieder
sind, stellen Finanzierungskapital für diese Anlagen bereit, auch wenn die
Tierhaltung nicht einmal den EU-Normen entspricht. Beispiele für
Internationale Finanzinstitutionen sind die International Finance Corporation
(IFC, Teil der Weltbankgruppe) oder die Europäische Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung (EBRD).
Exportkreditagenturen (ECAs)
der Mitgliedstaaten übertragen das wirtschaftliche Risiko z.B. von Käfigbatterie-Exporteuren
auf den Steuerzahler, auch wenn die exportierten Produkte im eigenen Land gar
nicht verwendet werden dürfen. Diese Exportkreditgarantien werden in
Deutschland meist Hermesbürgschaften genannt. Gerechtfertigt werden sie mit
der Erhaltung von Arbeitsplätzen (in unserem Beispiel bei den Herstellern von
Käfigbatterien.
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