Immer noch glauben sehr viele Menschen, dass Ihnen die
vegane Lebensweise Annehmlichkeiten und Gaumenfreuden vorenthalten könnte. Dass
dem nicht so ist, davon zeugen Bücherläden und
Supermärkte in denen Rezeptbücher angeboten werden. Das Internet,
unzählige blogs und Informationsseiten bieten eine unglaubliche Fülle an
Zubereitungsanleitungen und Ideen. Eine Lebenszeit wird nicht ausreichen, all
dies zu probieren und zu verkosten.
Vegan lebende Menschen können sich heute problemlos
komfortabel und erlesen, oder flink und praktisch mit bekannten Geschmäckern
und neuen kulinarischen Genüssen
ernähren und ihren Gaumen erfreuen und verwöhnen.
Umso wichtiger sind die Gründe geworden.
Diejenigen Gründe, die nicht uns selbst bestreffen.
Nicht unser Streben nach gesünderer Ernährung, nicht
unser persönliches Wohlbefinden. Dies stellt sich automatisch mit einer
ausgewogenen veganen Ernährung ein.
Das ist der positive Nebeneffekt.
Nicht weniger als das. Aber auch nicht mehr als das.
Die eigentlichen Gründe für Veränderungen befinden sich
an anderer Stelle.
In den Kerkern und Verließen. An den sichtbaren und
unsichtbaren Ketten, an denen Tiere gefangen gehalten und ihres Lebens, ihrer Bedürfnisse, ihrer
Lebensinteressen und ihrer Gesundheit beraubt werden.
Sich vegan zu ernähren ist nur der offensichtlichste und
notwendigste Schritt. Um diesen Weg nicht lediglich zu einem persönlichen Stil
werden zu lassen, müssen die Gründe für eine vegane Lebensweise, die Gründe für
alle Lebewesen und unsere Umwelt immer wieder deutlich werden.
Dem gigantischen System der barbarischen Tierausbeutung
kann man nicht allein durch vegane Ernährung
Gewichtiges entgegensetzen. Entscheidend wird sein, ob wir uns für die
Tiere deutlich aussprechen und diese speziesistische Ideologie nachdrücklich
und unverkennbar kritisieren und nachhaltig gegen die Stigmatisierung der
Anderen Einspruch erheben. Damit sich etwas ändern kann.
Denn es wird sich nichts ändern, wenn wir schweigen und
den Blick nicht immer und immer wieder auf das Wesentliche lenken.
Unsere Mitmenschen müssen mit den Fakten und den
Grausamkeiten konfrontiert werden. Es
ist eine Mär, dass Gehirn und Gefühl abstumpfen, wenn Grausamkeiten in Folge und gehäuft
wahrgenommen werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Jeder Mensch trägt ein Gleichgewicht in sich, zwischen
dem, was er weiß und seiner darauf bezogenen Handlung. Unbewusst und bewusst
wird ein kognitiver Gleichklang hergestellt.
Die meisten Menschen halten mit ihrem Wissen um das Elend
dennoch eine Balance aufrecht. Sie besänftigen tagtäglich aufs Neue ihr
Gewissen, um den inneren Gleichklang nicht ins Wanken zu bringen.
Da wird sich vorgegaukelt es gäbe Eier, die keinem Tier
etwas zuleide tun. Es wird sich eingeredet, dass Hühner und andere Lebewesen
dazu geboren werden zu dienen und „Produkte“ zu erschaffen. Die Biolüge wird
inhaliert und geschluckt - und
ausgeblendet, dass immer und überall, für jedes Lebewesen in einer Industrie
der Tierverwertung, alle ihre ureigenen Bedürfnisse verhindert und zertreten
werden. Es gibt kein glückliches Leben im Elend, dass alleine auf Ausnutzung und
Tötung eines Individuums ausgerichtet ist.
Es besteht die Chance, dass Menschen mit Gefühl und
Empathie beginnen werden nachzudenken, über die Situationen in denen sich die
Tiere befinden. Über sich selbst und über ihre eigene Position in einem System,
das derart grausam andere Lebewesen entwertet.
Je mehr Informationen aus den Kerkern ans Tageslicht
gelangen, umso eher kann das konstruierte Gleichgewicht aus der Balance geraten,
eines Tages in Schieflage fallen, die Dissonanz vergrößern und sich mit
Gewissensberuhigung nicht mehr in Ausgeglichenheit bringen. Dann können Veränderungen
beginnen, die durch eine neu durchdachte Handlungsweise im inneren Gleichgewicht eine Balance wieder
herstellen.
Veränderungen, die anderen Lebewesen helfen werden, nicht
mehr als abgeurteilte und entwertete Lebewesen gesehen und benachteiligt zu
werden.
Es ist nicht möglich, dass wir ihre Freiheit allein mit
veganen Mahlzeiten an-essen können. Es braucht schon mehr dazu, damit
pflanzliche Alternativen nicht nur nebenher existieren.
Es braucht Fürsprache, Rufe nach Gerechtigkeit, starke Charaktere und
lauten Stimmen. Immer dann, wenn Menschen die Tötung anderer Lebewesen zu
rechtfertigen suchen oder noch nicht genügend über die Bedürfnisse der Tiere,
die sie verzehren, erfahren haben.
Die eigentliche Außenwirkung liegt nicht im
gleichzeitigen Bestehen der veganen Ernährung neben dem zur Banalität
stilisierten Fleischverzehr.
Die eigentliche Außenwirkung bleibt die Aufklärung.
Vegane Ernährung ist nur der essbare Teil der eigenen
Positionierung.
Nahrhaft und lecker. :-)
Als seelische und körperliche Stärkung für den
unermüdlichen Einsatz für die Interessen der Tiere.
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