In der Daunenindustrie werden Gänse oft bei lebendigem Leib
gerupft, um an die Daunen, die unterste Federschicht bei Vögeln, zu kommen.
Aus ihren Federn werden Decken und Kleidung hergestellt –
für die Gänse ist die „Daunengewinnung“ jedoch eine Qual.
Videoaufnahmen zeigen, wie Mitarbeiter von Gänsefarmen lebenden Vögeln hastig
ganze Büschel von Federn ausreißen, was bei den panischen und schreienden
Tieren oft blutige Wunden hinterlässt.
Die Arbeiter klemmen sich die
Gänse häufig einfach kopfüber zwischen die Knie. Hierbei werden den panischen
Tieren oft Flügel gebrochen oder Hautlappen herausgerissen. Mit Nadel und Faden
werden diese anschließend ohne Betäubung wieder zusammengenäht oder man
überlässt die völlig verängstigten Tiere mit offenen Wunden ihrem Schicksal.
Einige sterben sogar an den Folgen des „Lebendrupfs“.
Daunen-Produzenten
und Händler stecken unter einer Decke
In Deutschland werden wegen der geringen Anzahl von
Gänsezuchtbetrieben nur rund 150 Tonnen Daunen produziert.
Dafür importiert Deutschland jährlich etwa 16.000 Tonnen Daunen und
Federn aus aller Welt (1) – so auch aus China, Polen,
Frankreich und Ungarn, wo der sogenannte Pusztarupf eine traurige Tradition hat
und jährlich etwa 300.000 Tiere gerupft werden. Der Lebendrupf ist für die
Geflügelindustrie ein lukratives Geschäft, weil die Farmer die Gänse vier- bis
siebenmal bei lebendigem Leib rupfen können, anstatt nur einmal bei dem
Schlachtrupf.
Wer Daunen kauft,
unterstützt möglicherweise auch die tierquälerische Stopfleber- und
Fleischindustrie.
Viele Betriebe züchten die Vögel zur Fleischproduktion und
schlagen zusätzlichen Profit aus ihren Federn. Zur Schlachtung schneidet man diesen Tieren
häufig die Kehle durch oder taucht sie in kochend heiße Brühbäder, während sie
noch bei Bewusstsein sind.
Keine Garantien –
Kontrolle? Fehlanzeige!
Woher die Daunen in Ihrer Decke oder Ihrem Wintermantel
stammen, können selbst Experten nicht nachvollziehen. Für Daunen existiert kein
unabhängiges Zertifikat mit Kontroll-, Sanktions- oder Bußgeldmöglichkeiten.
Eigentlich ist der Lebendrupf in der EU verboten. (2, 3). Doch die zuständige
Behörde European Food Safety Authority (EFSA) hat für die Geflügelindustrie das
Schlupfloch des Rupfens während der Mauser der Vögel gelassen. (4) Bei
Betrieben mit Tausenden von Tieren und Akkordrupfen werden die Gänse jedoch
gerade nicht nach individuellem Mauserzeitpunkt selektiert und ihnen werden die
Daunen nicht sorgsam „abgestreichelt“, wie die Videoaufnahmen schmerzhaft
belegen.
Die einzige
Möglichkeit, dieses Leid wirklich zu verhindern, ist, tierfreundliche
Materialien vorzuziehen.
Im Gegensatz zu Daunen wärmen synthetische Stoffe wie PrimaLoft,
Thinsulate oder Thermolite bei allen Wetterlagen, während Daunen ihre
Dämmfähigkeit verlieren, sobald sie nass werden oder gewaschen werden müssen.
So hemmt der antimikrobielle Schutz von PrimaLoft die Bildung von Schimmel,
Moder und Allergie-auslösenden Bakterien, was bei Daunenbettwäsche für
Verbraucher häufig ein Problem ist.
Alternative Kapok:
Beispielsweise eignet sich die Pflanzenfaser Kapok aufgrund
ihrer isolierenden Eigenschaft hervorragend als Ersatz für Daunen.
Kapokprodukte sind im Fachhandel erhältlich und liegen preislich ähnlich wie
Daunenprodukte. Außerdem gibt es zahlreiche Bettdecken mit modernen
Mikrofaserfüllungen wie Lyocell und Lyosan, die Daunen in einigen Eigenschaften
sogar übertreffen – zum Beispiel sind sie antiallergen und lassen sich bei
hoher Temperatur waschen.
Video :grausame Realität Lebendrupf:
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