Ich habe mich entschieden, gegen das normative
gesellschaftliche Bewusstsein, in dem Tiere nichts zählen, außer als Ware und
Produkt, Produzenten und Objekte für Verwertungsanlagen.
Dabei erfühlte ich in meiner Kinderzeit, rein gar nichts
anderes als die meisten kleinen Kinder auf diesem Planeten.
Ich besuchte oft den Hof meines Opas, und streichelte das Fell
der Tiere. Es war weich, schön, und Tiere beschnupperten meine Hand.
Unbemerkt formte die Gesellschaft das kleine Kind, und es aß
das Fleisch des Tieres, ohne irgendetwas
darüber zu wissen.
Als ich eines Tages erfuhr, und sah, welches Tier hinter dem
Großmütterlichen Sonntagsbraten steckte, erhob ich ersten Einspruch. Ich sah, dass
dieses tote Lebewesen auf meinem Schoß, bereit zum Rupfen noch ganz warm, vor
ein paar Minuten noch auf dem Hof herumgelaufen ist. Es hatte keinen Kopf mehr,
ich fühlte noch seine Lebenswärme….ich war entsetzt ob der Grausamkeit, die
stattgefunden haben muss, gerade eben, vorhin erst….
Ich spüre noch heute die Revolte in mir, die mich als 5
jähriges Kind dazu veranlasste, laut zu protestieren, mich gegen diese
Normalität zu stellen und mich zu verweigern.
Und hatte Glück. Niemand zwang mich dieses Tier zu essen.
1974
Von da an, sahen meine Augen anders, ich sah hin. Immer
wieder entdeckte ich seltsame Dinge und fragte nach.
„Opa, wieso sind die Küken unter der Wärmelampe? Haben sie
keine Mama?“
„ Kommen die Hasen nie aus dem Stall?“
„ Wo sind die Gänse hin? Beim letzten Mal waren doch noch so
viele da?“
Ich sortierte die Mahlzeiten aus. Es überdauerte viele Jahre
meiner Kindheit, in denen ich immer wieder aufgriff, was hinter den Mauern und
Ställen geschieht. "Nein, keinen Schweinebraten, nein keine Häschen, keine „Zunge“, ich esse
die Suppe nur ohne das Fleisch..."
Irgendwann, 1985 lebte ich bewusst und mit einer für mich
eindeutigen Erklärung vegetarisch. Bis 1994.
Ein einziger einschneidender Berichte machte es am Tag X meines
Lebens, nicht mehr möglich, Dinge zu konsumieren, die von und durch Tiere
gewonnen wurden. Was ich an einem Abend in diesem Jahre sah, konnte ich nicht
mehr überlagern, nicht verdrängen und nicht ausklammern.
Ich musste aussteigen.
Jetzt und sofort.
Austeigen aus diesem Kreislauf, dem ich angehöre, wenn ich „Produkte“
verzehre, die es erforderlich machen, dass Tiere gefangengehalten und entrechtet, gequält und am Leben gehindert,
und sterben müssen.
Vegan since 1994 – forever.
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